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Wie Leuchtturmprojekte im modernen HR-Management den Weg weisen

Category: Level Up HR

Porträt Xenia Meuser

Publication: 2025-06-11

In den letzten fünf Jahren hat der Aufgabenbereich des Personalwesens massive Veränderungen erlebt. Darin waren sich 91 % der im Rahmen der Studie „HR im Wandel – Ausblick auf 2024“ befragten Personalleitungen einig.

Gründe für diesen Wandel sind nicht nur die anhaltende Digitalisierung und Globalisierung der Märkte. Auch der Wirtschaftsabschwung und Fachkräftemangel haben ihren Einfluss darauf, dass die Anforderungen an das HR-Management stetig gestiegen sind.

Wer dem gerecht werden will, muss über kurz oder lang traditionelle Strukturen weiterentwickeln und über bisherige Rollenkonzepte hinauswachsen. Idealerweise ohne dabei im Tagesgeschäft an Servicequalität einzubüßen.

Laut Xenia Meuser, ehemalige CRHO bei RTL, gelingt dieser komplexe Transformationsprozess am besten, wenn man beim Fundament beginnt: „HR sollte sich zunächst auf die Grundlagen konzentrieren, wie das Betriebsmodell und den HR-Service, um Effizienz und Exzellenz in der Arbeit zu erreichen.

Sind diese Segel einmal gesetzt, muss man auf der Reise zum modernen HR-Management nur noch die richtige Richtung finden. Genau da kommen Leuchttürme ins Spiel.

Mithilfe von Leuchtturmprojekten HR effizienter gestalten

Ob das Anwerben, Weiterentwickeln und Halten von Mitarbeitenden, die Kommunikation und Koordination mit anderen Fachbereichen oder das Vorantreiben neuer digitaler Initiativen und Prozesse – die Aufgabenliste des Personalbereichs ist lang und vielseitig.

Doch wie behält man bei dieser Fülle an Faktoren nicht nur den Überblick, sondern stellt auch sicher, dass die gewählten Strategien und Maßnahmen erfolgreich sind?

Xenia Meuser geht diese Herausforderung in zwei Schritten an. An erster Stelle steht hierbei das Ausarbeiten eines geeigneten Betriebsmodells. Dieses schafft nicht nur die Grundlage für die HR-internen Abläufe, sondern auch für die Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen und der Geschäftsführung.

Ist diese Basis einmal geschaffen, können neu gewonnene Ressourcen dafür genutzt werden, Leuchtturmprojekte zu identifizieren. Das sind jene Vorhaben, die durch ihre Umsetzung und Resultate besonders herausstechen. Sie haben Strahlkraft und sollen so Folgeprojekten als Orientierung dienen.

Dank klar definierter KPIs zu messbaren Ergebnissen

Der wohl wichtigste Aspekt bei der Arbeit mit Leuchttürmen ist, dass deren Ergebnisse und Wirkung anhand von gesammelten Daten nachvollziehbar sein sollten.

Für diesen Zweck empfiehlt Xenia Meuser die Bewertung mithilfe von KPI. Sie ermöglichen dem HR-Management, die richtigen Prioritäten zu setzen und Erfolge zu messen.

Hierfür bieten sich die folgenden 4 Schritte an:

1. Definition eindeutiger Ziele

Vor dem Beginn eines Leuchtturmprojektes ist es entscheidend, dessen Zielsetzung zu kennen. Soll die Mitarbeitenden-Fluktuation verringert, neue Talente gefunden oder die Produktivität von Teams gesteigert werden? Durch diese frühe Ausrichtung lässt sich sicherstellen, dass von Anfang an die richtigen Metriken verwendet werden.

2. Wahl relevanter Metriken

Angewandte Metriken sollten in einem direkten Zusammenhang mit dem HR-Leuchtturmprojekt und dessen Zielsetzung stehen. Soll beispielsweise die Mitarbeitendenbindung verbessert werden, so bieten sich als mögliche Messwerte die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, die Anzahl der internen Beförderungen oder auch die Fluktuationsrate an.

3. Verwendung von Benchmarks

Die Metriken allein bieten zwar Orientierung. Wirklich komplett wird die Erfolgsanalyse jedoch erst, wenn zusätzlich Benchmarks herangezogen werden. Idealerweise passiert das bereits vor dem Projektstart, indem Vergleiche mit branchenüblichen Standards oder den Ergebnissen anderer Organisationen erfolgen. Diese Vergleichswerte helfen, die eigenen Messwerte besser einzuordnen und zu beurteilen.

4. Nutzung qualitativer Daten

Neben den quantitativen Daten liefern auch qualitative Daten wichtige Erkenntnisse. Um diese zu gewinnen, bieten sich zum Beispiel Interviews, Umfragen oder die Arbeit mit Fokusgruppen an, um unmittelbares Feedback der eigenen Mitarbeitenden zu erhalten. Die Resultate liefern weitere wertvolle Einblicke in die Auswirkungen und Wahrnehmung des Leuchtturmprojekts.

Leuchtturmprojekte als wichtiges Bindeglied zwischen HR und dem Unternehmen

Xenia Meuser weiß: „Grundsätzlich ist HR dann gut, wenn sie wirklich nah am Business ist und versucht, Themen gemeinsam mit dem Business zu lösen.”

Damit diese Symbiose aus Personalwesen und Geschäftsführung gelingt, muss der HR-Bereich aus seiner klassischen Rolle als Serviceeinheit ausbrechen. Vielmehr sollte er ein aktiver Enabler sein, der – neben seinem eigentlichen Tagesgeschäft – die restlichen Abteilungen im Unternehmen dabei unterstützt, ihre eigenen Aufgaben zu bewältigen.

Leuchtturmprojekte sind ein wirksames Instrument, wenn es darum geht, diese stärkere Verbindung zwischen der HR-Abteilung und den anderen Fachbereichen sowie der Geschäftsführung aufzubauen.

„In der HR arbeiten wir oftmals Jahre an bestimmten Themen und der Return on Investment kommt relativ spät. Auf diesem Weg braucht man Leuchttürme. Sie machen so viel Spaß, weil sie sowohl den Fachbereichen als auch HR selbst zeigen, dass etwas passiert, was einen hohen Impact hat.”, so Xenia Meuser.

Modernes HR-Management

Es liegt in der Natur der Dinge, dass sich Wandel nicht aufhalten lässt. Auch nicht im Personalwesen. Doch bei all den Herausforderungen eines anhaltenden Changemanagements sind Leuchtturmprojekte sprichwörtlich ein Lichtblick, der beim Etablieren eines passenden Mindsets unterstützt.

Denn für das moderne HR-Management gibt es keinen Weg zurück. Oder wie Xenia Meuser es zusammenfasst: „HR-Transformationen sind der Schlüssel zur Anpassung an die sich verändernde Arbeitswelt.

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